Der 49. Berlin Marathon am 24.09.2023: Ein Blick hinter die Kulissen als Abbott Big 6 Volunteer

Der 49. Berlin Marathon am 24.09.2023: Ein Blick hinter die Kulissen als Abbott Big 6 Volunteer

Triathletin als Abbott Big 6 Volunteer: Eine inspirierende Kombination

Als Abbott Big 6 Volunteer beim Berlin Marathon durfte ich Teil eines einzigartigen Moments in der Marathonwelt sein. Meine Aufgabe: Die begehrten „Abbott Big 6 Medaillen“ an 132 Marathonläufer aus aller Welt zu überreichen. Diese Sportler hatten bereits legendäre Rennen in New York, Boston, Chicago, Tokyo und London gemeistert und standen nun vor ihrer letzten Herausforderung: Berlin.

Doch dieser Artikel handelt nicht nur von meiner Rolle als Volunteer, sondern auch von der tiefen Bedeutung von Freiwilligenarbeit für mich als Athletin. Es geht darum, etwas zurückzugeben, die Emotionen und die einzigartige Atmosphäre aufzusaugen, vor allem um Inspiration für meine eigenen Ziele wie Marathon und Triathlon zu finden.

Während meiner Zeit als Volunteer hörte ich wieder viele inspirierende Geschichten von faszinierenden Menschen, die mich tief berührten. Ich bin dankbar für jede Begegnung – sowohl mit Freunden und Bekannten, aber auch mit allen neuen Läufern, die mir am Sonntag begegnet sind – denn ein solches Event verbindet einfach!

Dieser Beitrag soll dich daher inspirieren: Engagement und Freiwilligenarbeit können auch dich als Athlet bereichern und tief beeinflussen.

Warum ich mich als Triathletin beim Berlin Marathon engagiere

Mein Engagement als Abbott Big 6 Volunteer beim Berlin Marathon hat seinen Ursprung in meiner eigenen Leidenschaft für Ausdauersportarten, insbesondere Marathonläufe und Triathlons. Bereits seit 2017 bin ich regelmäßig als Volunteer beim Berlin Marathon dabei. Anfangs unterstützte ich im Zielbereich als Folienhelferin, doch 2019 bot sich mir erstmals die Gelegenheit, die Abbott Big 6 Medaillen zu verteilen – ein Herzensprojekt.

Die Faszination fürs Marathonlaufen begann 2012 in Stockholm, zum 100. Jubiläumsmarathon der Olympischen Spiele in Stockholm in 1912. Etwas später entdeckte ich meine Liebe zum Triathlon durch die Aufnahme als Mitglied beim SCC Berlin Triathlon und wurde 2018 offiziell zur Triathletin. Beide Sportarten haben seither einen festen Platz in meinem Leben und meinem Trainingsschema.

Die Entscheidung, beim Berlin Marathon zu helfen, kam aus meiner Leidenschaft für den Sport und meinem ganz persönlichen Ziel. Nachdem ich im Jahr 2016 selbst den Berlin Marathon absolvierte und eine Zeit von 3:46:13 Stunden erreichte, setzte ich mir in den Kopf, eines Tages selbst die begehrte „Big Medal“ in den Händen zu halten. Am Anfang noch eine vage, fast undenkbare Idee!

Nach zahlreichen Versuchen, in der Lotterie des New York City Marathons einen Startplatz zu ergattern, wurde mein Traum im Jahr 2019 endlich wahr. Ich durfte am 3. November 2019 am 49. TCS New York City Marathon teilnehmen und erreichte dort eine Zeit von 3:31:34 Stunden – ganz knapp vorbei an der Boston Marathon Qualifikationszeit1.

Dieser für mich unfassbare Erfolg (ich lag noch eine Woche vor dem NYC Marathon mit Erkältung und Fieber im Bett) qualifizierte mich jedoch für den Chicago Marathon im Jahr 2020, der jedoch aufgrund der COVID-19-Pandemie abgesagt wurde. Auch in 2021 waren die Reisebeschränkungen in die USA noch zu groß, sodass ich meine Teilnahme in Chicago auf 2022 verschieben musste. Doch im Oktober 2021 konnte ich mein „Projekt Big 6“ dennoch vorantreiben und beim 41. TCS London Marathon an den Start gehen. Dort erreichte ich eine Zeit von 3:35:30 Stunden.

Am 9. Oktober 2022 folgte dann endlich der Bank of America Chicago Marathon mit einer Zielzeit von 3:41:50 Stunden. Schließlich bekam ich am 5. März 2023 die unglaubliche Gelegenheit, am ersten Tokyo Marathon seit drei Jahren teilzunehmen. Verletzungsbedingt erreichte ich dort eine Zeit von 3:51:19 Stunden.

Mit jeder dieser Erfahrungen und den unvergesslichen Momenten, die ich auf den Straßen dieser Weltmarathons erlebe, wächst meine Begeisterung für das „Big 6“ Projekt. Die großen Emotionen, die tollen Leistungen und die tiefgreifende Verbindung zwischen verschiedenen Ausdauersportarten, sind für mich als Läuferin, Triathletin und mittlerweile Yogalehrerin hierbei von zentraler Bedeutung.

Durch mein Engagement beim Berlin Marathon möchte ich den Athleten und Athletinnen, die diesen Marathon als Teil ihrer eigenen Big 6 Challenge bestreiten, ein Stück von dem zurückgeben, was der Sport mir gegeben hat: Meine Begeisterung und die Einzigartigkeit dieser Erfahrung zu teilen und die Verbindung zwischen Sportlern auf der ganzen Welt zu stärken.

Die Aufgaben und Verantwortlichkeiten als Abbott Big 6 Volunteer

Meine Rolle als Abbott Big 6 Volunteer beim Berlin Marathon war es primär, die Big 6 Finisher in der Masse der Läufer und Läuferinnen zu identifizieren, zu beglückwünschen und ihnen ein unvergessliches Erlebnis zu bescheren.

Gerade das Erkennen der Big 6 Finisher war oft eine Herausforderung, insbesondere angesichts der Menge an Marathonläufern und dem gleichzeitigem Ausgeben der Foliendecken kurz vor dem Abbott Big 6 Zelt, die beim Berlin Marathon als Wärmeschutz traditionellerweise ausgegeben werden. Auch in Momenten, an welchen viele Big 6 Finisher gleichzeitig einliefen, war die Koordination der Teilnehmer manchmal etwas herausfordernd.

Der schönste Moment ist natürlich immer, die Athleten persönlich zu beglückwünschen, in den Arm zu nehmen und ihnen im Anschluss die begehrte Medaille zu überreichen. Es gab einige sehr bewegende und emotionale Momente- nicht verwunderlich, nach solch einer außergewöhnlichen und großartigen Leistung.

Ich hatte die Gelegenheit, die Finisher kennenzulernen, sie zu motivieren und aufzumuntern. Außerdem gab es zahlreiche Läufer und Läuferinnen, die zwar noch keine Big 6 Medaille von uns bekamen, uns aber dennoch ihre persönliche Geschichte erzählten und wie viele der Läufe sie auf ihrem Weg zu den Big 6 bereits bestritten hatten. Der persönliche Kontakt ist für mich von unschätzbarem Wert, gerade, weil ich das Gefühl so gut nachvollziehen kann, Teil dieses Projektes zu sein. Die Geschichten und Erfolge der Athleten zu hören, die diese beeindruckende Challenge bereits gemeistert haben, motivieren mich, selbst auch bald diese Medaille in den Händen halten zu wollen.

Eine weitere wichtige Aufgabe bestand darin, die Finisher zum Fotomachen zu schicken, damit sie diesen besonderen Moment für sich festhalten konnten. Die Freude und die Emotionen, die in diesen Bildern zu sehen sind, sind bleibende Erinnerungen an die enorme Leistung und die Hingabe der Athleten.

Insgesamt war meine Arbeit als Abbott Big 6 Volunteer beim Berlin Marathon erneut eine ergreifende Erfahrung, die weit über die reinen Aufgaben hinausging. Es war die Möglichkeit, Teil eines inspirierenden Teams und Momentes in der Marathonwelt zu sein und die Athleten auf ihrem finalen Weg zu begleiten. Für mich ist es eine Arbeit, die von Herzen kommt und die meine eigene Leidenschaft für dieses Projekt noch tiefer verankert. Definitiv bin ich am 29. September 2024 wieder mit dabei, wenn es heißt: „RUN FOR JOY TO BECOME A BERLIN LEGEND!“.

  1. Die „6 Major Marathons“ haben alle verschiedene Wege zur Qualifikation oder sich anderweitig, z.B. über Charity, einen Startplatz zu ergattern. Hier gibt es die Infos zu den einzelnen Veranstaltern:
    (1) Berlin > Verlosung, Charity, Reiseveranstalter
    (2) London > How to enter
    (3) Tokyo > Entry Information
    (4) Boston > Registration, Charity
    (5) Chicago > Apply
    (6) New York > Entry Methods

    Für einige der Events kann man sich in der Kategorie „Time Qualifier“ oder „Good for Age“ über eine Marathon-Zeit für das entsprechende Event qualifizieren.

    Diese Zeiten kannst du ebenfalls den jeweiligen Events entnehmen (z.B. für New York unter „Time-Qualifying Standards“)
    ↩︎

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